Liebe Leute
Hier sind wir wieder, zurück in Bangkok, zurück in der Welt wo alles schnell funktioniert, beispielsweise das Internet (Marco ist also happy).
Insgesamt 24 Tage (von möglichen 28 Tagen gemäss Visa) haben wir in Myanmar verbracht. Myanmar war so…wir wissen es irgendwie auch nicht, haben nerviges, neues, erwärmendes, ungewöhnliches, witziges, spannendes, schwieriges, do’s und dont’s erlebt.
Eine lächerliche Flugstunde von Bangkok entfernt und du bist zurückversetzt in eine Welt, da du anstelle von Traktoren Ochsengespanne siehst, keinen Abfalleimer findest, alle Menschen sehr sauber und gepflegt sind (das beeindruckt sehr, schliesslich werden im Fluss nebst dem Mofa auch Kleider und Körper gewaschen), da man tagelang keinen anderen Touri sieht, anstelle von Frühförderung teeren die Kinder neue Strassen, das gemeinsame Beisammensein so gross geschrieben werden, hellhäutige Touristen eine totale Attraktion sind, die Leute keine Berührungsängste haben, die Mehrheit der Leute kein Bankkonto besitzen (sowieso existieren erst seit 12 Jahren Banken, die Zinsen sind bis zu 10% hoch (da sollen sich die CH-Banken mal ein Vorbild nehmen!)), wo Männer und Frauen Röcke tragen (man nennt es „Longyi“), die Kluft zwischen Arm und Reich sehr gross ist, die linke Hand noch für die Toilette und die rechte zum Essen benutzt und erst kürzlich von der Regierung verordnet wurde, dass alle eine Toilette (sprich Loch mit Wasserbecken) haben müssen, da man keinen einzigen Strassenpenner sieht, der Buddhismus so extrem gelebt wird, und noch vieles vieles mehr!
Das Reisen in Myanmar war so voller verschiedener Impressionen dass ich noch seitenweise erzählen könnte…Um ein bisschen Struktur in meine Gedanken zu bringen sind hier einige ausführliche Erklärungen zu den obigen Aus- und Eindrücken:
Um das nervigste vorwegzunehmen: wir haben der Regierung mit unserer Reise bestimmt einige neue Villen in der Hauptstadt finanziert. Das ist unheimlich deprimierend und ein adäquater Grund, dass wir grundsätzlich gar nicht in das Land hätten reisen sollen! Myanmar verlangt für alles Fees: Eintritte in eine Region, Eintritte in Pagoden, Gebühr für die Fotokamera, etc. und alles NUR für Touris und zwar in einer Höhe was einem Wochen- oder Monatseinkommen gleichzusetzen ist. Auch sonst standen die Zimmerpreise in keinem Verhältnis zu einem anderen asiatischen Land, alles aufgrund der hohen Taxen wenn man Touristen hausieren lässt.
Neu für uns war das in Thailand sehr berühmte „Water-Festival“ mitzuerleben. Alles ist auf den Strassen (ok das ist immer so), alle klitschnass und alle mit Wasser bewaffnet. Die Kinder mit ihren kleinen Eimern waren witzig, die Gartenschläuche teilweise auch, die grossen Eimer waren dann schon ziemlich uncool, die Hochdruckreiniger grauenvoll und die Feuerwehrschläuche einfach krass! Aber Hauptsache die Einheimischen freuts (und das tuts wirklich!) und sie können gereinigt ins neue Buddhisten Jahr starten.
Erwärmend war die wahnsinnig liebe Art der Leute! Die hatten eine Heidenfreude an uns (und wir an ihnen, toll!)
Ungewöhnlich war bis zum Schluss, dass so unglaublich viele Einheimische mit uns Fotos machen wollten. Hätten wir Geld dafür verlangt, so wären wir jetzt reich, ganz klar. Konnten bei den berühmtesten Pagoden sein, und sehr schnell waren wir die eigentliche Attraktion. Das waren wunderbare Erlebnisse!
Witzig waren alle unsere Mittag-Restaurant-Besuche (also Restaurant kann man das nicht nennen). Unser Fahrer (ach ja, das hab ich euch noch gar nicht erzählt, wir hatten über die ganze Zeit einen Taxifahrer, man gönnt sich ja sonst nichts ;)) hat für uns die unwahrscheinlichsten (aber für sie eben normalen) Orte zum Mittagessen ausgesucht. Das Essen war immer fein und kostete absolut nichts (zwischen 70 Rp. und 2 Fr.). Mit der Zeit haben wir die Regel erschaffen, erst nach dem Essen aufs Klo (auch das kann man nicht so nennen) zu gehen, das war definitiv besser so.
Spannend: Das Leben hier. Hier fuselts und wuselts und werkelts an jeder Ecke und jede Sekunde. Irgendwie war dies bis anhin das spannendste (aber auch anstrengendste) Land unserer Reise, so ein totaler Augenöffner und Weitblickwahrer, das tut unheimlich gut.
Schwierig war, sich ein kleines Einheimisches Wörterlexikon im Hirn einzuprägen. Immerhin haben wirs auf Mingalaba (hallo) und Tschesumdembade (danke) geschafft, das reicht grundsätzlich um alle Einheimischen glücklich zu machen.
Do’s: Viel Reis essen, ganz viel Reis essen, jeden Tag Reis essen, lieber Rauchen anstatt sich die Lunge von all den Abgasen zu versauen (da hat man mehr davon!), die meiste Zeit in Bagan einplanen, das war so ein wundervoller Ort, sich wie ein Ömi anzuziehen und Marco wie eine Frau (mit dem langen traditionellen Rock), ein Stück von der Carsharing-Methode mit nach Hause nehmen (das wäre super, aber definitiv nicht mit ganz sooo vielen Leuten drauf und drin und nebendran).
Dont’s: Sich in der Öffentlichkeit Küssen (das find ich doof), einen Abfalleimer finden, einen Fussgängerstreifen finden, ein Trottoir finden, meinen dass ein Hupen was negatives bedeutet (hier bedeutet Hupen ALLES, es bedeutet „he da sind Touris“ „hallo“ „ich überhole“ „ich kenn dich“), sich wundern woher die 15 Leute plötzlich alle herkommen (die waren nämlich alle in dem Personenwagen drin) oder wundern wenn es 50 Leute sind (die kommen alle aus dem Lieferwagen).
Ihr seht es war unglaublich spannend und bereichernd!
Morgen fliegen wir mit 7 Kilo frischgewaschenen Kleidern (das musste sein, nach der Handwäsche in Myanmar war nichts wirklich mehr zu gebrauchen) und einem vollgefüllten Bauch mit Kaffee (auch das war in Myanmar nicht der Brüller, aber das alles sind Probleme auf sehr hohem Niveau ich weiss) nach Vietnam. Dort treffen wir mein liebes kleines Schwesterlein und ich kann meine Spielertheorie ein bisschen verfeinern, obs tatsächlich ein Müller-Spielt-So-Gerne-Gen gibt oder nicht.
Machts gut und geniesst die Fotos!
Liebe Grüsse von eus zwoine
P.S.: Ein paar neue Fotoalben sind nun online: Australien Westküste, Bali und Myanmar
Hallo (Angela)
Was hat es mit (den) ganzen Klammern in Deinen (Aufzählungen) auf sich(?)
…ohoh gli chunts Daniela…
🙂
Manuela isch grad zrugg vo Südafrika und mir lueget grad die super Föteli a (also scho bitzeli nidisch)
Dä Bricht isch natürlich au mega spannend liebs Gottechind
mir wünschet eu 3 ä super tolli Zyt zäme
ganz liebi Grüess
Gotti Markus Manuela
PS: heul heul fertig king, du bischen wieder Anscheeelaaaa! 😉